Weiterbildungsanbieter sind Trendgeber

Alexandra Schlierf-Zühlcke
Zukunft der Weiterbildung
LeadershipZukunft der Weiterbildung
Bild Alexandra Schlierf Zühlcke Weiterbildungsanbieter sind Trendgeber
Foto: Frau Vau

Wie oft haben Workshop-Teilnehmer die Möglichkeit sich mittels Prototyping-Materials eine Zukunftsvision zusammenzubauen und somit visuell, kreativ wie auch haptisch der Frage nach zu gehen:

„Wie sieht der wegweisende Weiterbildungsanbieter 2028 aus?“ Im World Café-Format stellten sich 30 Teilnehmer dieser Frage und ganz im Sinne von DREAM OUT LOUD begannen sie, sich künstlerisch, hinterfragend und auch zukunftsgerichtet mit den vorhandenen Materialien wie Kartonagen, Bastelbedarf, Architekturzeitschriften eine Weiterbildungslandschaft aufzubauen.

Definition: Was ist ein Weiterbildungsanbieter

Weiterbildung ist eine berufsbegleitende oder -unterbrechende Schulung und Fortbildung, um die Fertigkeiten und Kenntnisse und damit auch die Leistungsfähigkeit an einem Arbeitsplatz oder verschiedenen Arbeitsplätzen zu optimieren. Ein Seminar bzw. Training eines Anbieters ist eine Lern- und Lehrveranstaltung, die dazu dient, Wissen in kleinen Gruppen interaktiv zu erwerben oder zu vertiefen. Diese werden von einem Trainer oder Coach durchgeführt. Nicht selten vernetzen sich Weiterbildungsanbieter mit weiteren Dienstleistern, die sich auf Fachgebieten spezialisiert haben.

Weiterbildungsanbieter sind daher Ansprechpartner für Interessierte, Ausbilder wie auch Unternehmen. Sie bieten Bildung über die bisherige fachliche Ausrichtung hinaus an, vorhandenes Wissen wird vertieft und aktualisiert. Kontinuierlich achten sie auf die berufstypischen Erfahrungen, die lebenspraktischen Erwartungen sowie die Ziele der Teilnehmer.

Neben den im sogenannten „Göttinger Katalog“ aufgeführten Methoden haben sich weitere Lernmethoden des selbstgesteuerten Lernens etabliert, die der Anbieter dem Lernenden weitgehende Eigenständigkeit bei der Umsetzung der Lernziele zur Verfügung stellt. Um einige Beispiele zu nennen: Coaching, handlungsorientiertes Lernen, Planspiel, Projektarbeit, Zukunftswerkstatt, Training on the job (Lernen am Arbeitsplatz).

Wie komme ich an Wissen

Mit dieser sehr ursprünglichen Frage starteten die Teilnehmer in die Runde und innerhalb kürzester Zeit setzen sich die ersten Bausteine bestehend aus Mitarbeiter/Interessent, Unternehmen und Weiterbildungsanbieter zusammen. Basiswissen und unternehmensspezifische Informationen werden über den Arbeitgeber vermittelt, gern kann das Unternehmen Berater und Trainer entsprechend integrieren (Inhouse). Darüber hinaus hat jeder Weiterbildungsinteressierte die „Pflicht“ sich freie, self-service bezogene Weiterbildungsmaßnahmen auszuwählen und dabei über entsprechende Programme/Anbieter Angebote einzuholen.

Begegnungsstätten bilden „Brücken“

Wo sollte der Weiterbildungsanbieter seine Zelte aufschlagen? Wird eine persönliche Begegnung angestrebt? Wie sieht es mit Online-Produkten und -Trainings aus? Auch in 10 Jahren werden „wahre“ Begegnungsstätten für eine persönliche Beratung aktuell sein, wie die Teilnehmer des World Cafés einstimmig festgestellt haben. Auf Augenhöhe kommunizieren, jedem Weiterbildungsteilnehmer die Chance einräumen, sowohl online, offline aber auch blended zu lernen. Der Anbieter sollte eine genaue Bedarfsklärung anstreben und entsprechend analysieren. Kurse aus der Schublade bieten sicherlich einen idealen Erstkontaktaufhänger und Einstieg. Zur Vertiefung von Erlernten jedoch bleibt es nicht aus, dass ein persönliches Kennenlernen unabdingbar ist, im „Haus der Begegnungen“.

Weiterbildungsanbieter ist gleichzeitig auch ein Trendgeber

Gerade in Hinblick auf Vernetzung haben die Workshop-Teilnehmer erarbeitet, dass der Anbieter als Allrounder fungiert. Wie oft werden Anbieter kontaktiert? Meist ist es ein spezieller Aufhänger, ein brennendes Thema, welches innerhalb eines Unternehmens oder Abteilung angegangen und geschult werden muss. Gibt man dem Durchführenden die Möglichkeit an die Hand, Follow-up-Angebote zu empfehlen, werden diese gewiss als ergänzenden Mehrwert gesehen und der Dienstleistungsgedanke tritt mit in den Vordergrund. Aufhänger für den Erstkontakt könnten Keynotes von Speakern, Trainern oder Coaches sein sowie Empfehlungen aus dem Trainerpool.

Wichtige Eigenschaften von Weiterbildungsanbietern

Wir arbeiten weltweit zusammen, nicht selten ist die Firmensprache Englisch. Zukunftsorientierte Unternehmen werden sich die Weiterbildungsanbieter ins Haus holen, die multilingual und kulturübergreifend auch weitere Filialen und Produktionsstätten weltweit schulen können! Dabei geht es vorrangig um eine Vereinheitlichung, gleiche Handschrift und gleiche Firmenwerte. In Hinblick auf Erreichbarkeit von Anbietern ist es unabdingbar, ständige Bereitschaft bzw. Verfügbarkeit der Dienstleistung anzubieten (24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche – oder schlichtweg rund um die Uhr).

Viele Weiterbildungen stehen unter der Überschrift „Management-Methoden“. Jedoch die Allzweckwaffe ist immer noch das Projektmanagement. Das Arbeiten in vernetzten Teams sowie in Projektteams, die zeitlich begrenzt sind, hat in den letzten Jahren enorm zugenommen und wird dies auch in Zukunft weiter tun. Die Fähigkeit, komplexe Projekte und ihre interdisziplinären Teams zu steuern, fußt zwar vor allem auf Arbeitserfahrung, doch auch der Nachweis dieser Kompetenzen durch Weiterbildungen und Zertifikate wird etwa bei einem Wechsel des Arbeitgebers immer wichtiger werden.

All die Dinge, die zukünftig der Computer besser kann, werden irrelevant. Ein Arbeitgeber, der bei einer Führungskraft abfragt, ob sie Excel kann, der hat das Thema verfehlt. Standardprozesse wie Buchführung, DATEV- oder SAP-Kenntnisse von einer betriebswirtschaftlichen Führungskraft zu erwarten, wird nicht mehr für zeitgemäß gehalten. Die Relevanz des Beherrschens von Standardsoftware nimmt ab, vielmehr wird es immer stärker darum gehen, sich in Programme und IT-Systeme reinwuseln zu können und die richtigen Tools für sich anzueignen.

Weiterbildner sind Trend-Coachs, die zum einen den Part der Begleitung der Weiterbildung übernehmen, jedoch zusätzlich mittels ihrer Netzwerke Spezialisten der unterschiedlichsten Fachrichtungen an der Hand haben und somit dem Interessenten einen Pool aus Möglichkeiten anbieten. Durch diese Interdisziplinarität lassen sich Lösungsstrategien vermitteln und ein direkter Austausch von Ergebnissen zusammenführen.

Handlungsempfehlungen

Kommunikation wird immer schneller, aktueller, kreativer und vernetzter. Der Weiterbildungsmarkt ist noch relativ traditionell orientiert. Er ist einer der wenigen Bereiche, in denen die Digitalisierung zwar im Aufwind, aber dennoch in einem relativ frühen Stadium ist.

Welche Vorkehrungen muss ein Weiterbildungsanbieter bereits heute treffen, um 2028 entsprechende Empfehlungen zu erhalten und seine Dienstleistung zu offerieren?

  • kontinuierliche Zertifizierung – Beispiel: Code of Excellence
  • Keynote Veranstaltungen (ggf. Schnupperkurse anbieten, um so einen Einblick in Trainings/Weiterbildung zu erhalten)
  • Garantie: Mehrwert und Individualität dem Teilnehmer aufzeigen (Beispiel: nach dem erfolgreichen Training wirst Du/kannst Du/bist Du…)
  • Community: Netzwerken, Projektverbindungen schaffen
  • Trendbarometer: wegweisend sein – „das erwartet Dich in 5 Jahren/ diese Weiterbildung benötigst Du für…“
  • Trendcoach mit einem Netzwerk an Spezialisten/Interdisziplinarität

Die Zukunft der Weiterbildung

2028 kommt schneller, als man denkt. Lassen Sie uns gemeinsam die Zukunft der Weiterbildung gestalten. Welche weiteren Gedanken wir uns dazu im Austausch mit Expert:innen der Arbeitswelt gemacht haben, sehen Sie hier.

Lesen Sie hier mehr über die Reihe „Dream out loud World Cafè“:

Autorenbild Alexandra Schlierf Zühlcke

Autorin: Alexandra Schlierf-Zühlcke

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